Klagen gegen Verstöße

26. Mai und 24./25. Mai: Flughafenausbau: Kritik an der Rolle des Bezirkschefs und Hamburgs Flughafen soll 27 neue Gates bekommen

Es ist schon erstaunlich, mit welcher Ausdauer sich diverse Bürgerinitiativen gegen Fluglärm immer wieder die Mühe machen und das Gespräch mit dem Flughafen suchen, um Abhilfe zu schaffen. Seit Jahren immer mit gleichem Ergebnis, nämlich nichts, immer wieder wird der Bürger vertröstet, ein sogenannter Zwölfpunkteplan wird missachtet. Es gibt auch keine Lösung, Politiker und Flughafen wissen das. Täglich wird in Hamburg gegen die Vorgaben des Lärmschutzes bewusst verstoßen, und nichts geschieht. Flughafen raus aus Hamburg. Es gibt nur eine Konsequenz, den Klageweg. Bei dem Gedanken neuer Flughafen wird die Hamburger SPD überängstlich und argwöhnt sieben- bis zwölfjährige Bauzeiten. China macht es gerade vor: mehrfach so groß wie Fuhlsbüttel, maximale Bauzeit drei Jahre. Aber da sind wohl auch Ingenieure im Einsatz und keine Politiker.

Arno Meyer, per E-Mail

Wenigstens gut für die Debatte

Der Ausbau und die deutliche Zunahme der Flüge bedingt durch das Wachstum des Hamburger Flughafens haben unsere kleine Stadt in den letzten Jahren von einem wunderbar ruhigen Zuhause zu einem Fluglärmschwerpunkt gemacht. Bei allen wohllautenden Beteuerungen: Dass der geplante Bau weiterer Gates, Flugzeugpositionen und eines weiteren Terminals sowie die Erweiterung der Gepäckanlage nicht zu mehr Flugbewegungen führen werden, ist schlicht nicht glaubwürdig. Natürlich führt die Optimierung der Abfertigungskapazitäten mittelbar zu mehr Flügen und damit zu mehr Fluglärm. Es ist ein Skandal, dass wir als Betroffene im Gebiet der An- und Abflugrouten des Hamburger Flughafens auf diese Weise aus der Zeitung davon erfahren müssen. Eine frühzeitige, transparente und dialogorientierte Öffentlichkeitsbeteiligung ist vielleicht bei geschickter Rechtsanwendung nicht gesetzlich vorgeschrieben, wäre jedoch im Miteinander des Lärmverursachers und seiner Lärmgeschädigten mehr als angebracht gewesen. Umso besser ist es, dass das Abendblatt nun die Fakten auf den Tisch gelegt hat. Immerhin besteht nun die Möglichkeit, dass zu den Ausbauplänen doch noch ein Dialog zustande kommt.

Familie Köhler, Bargteheide

Mehr Gates, mehr Komfort

Ich reise regelmäßig mit dem Flugzeug und stelle häufig verärgert fest, dass dem Hamburg Airport doch noch einiges fehlt, was ihn zu einem Flughafen einer werdenden Großstadt machen würde. Wie oft muss ich mein Flugzeug auf dem Vorfeld verlassen und werde dann mit einem Bus zum Terminal gefahren. Jedes Mal denke ich dann: Willkommen in der Provinz Hamburg. Kein internationaler Flughafen wie London, New York oder Miami würde sich solch einen Umgang mit seinen Flug-„Gästen“ erlauben. Dass natürlich jetzt wieder die üblichen Großstadtverweigerer als Bedenkenträger auftreten, darf nicht überraschen. Denn diese kümmern sich um die Fluggäste eben nicht. Mehr Gates bieten mehr Komfort – wie es sich für eine angehende Großstadt gehören sollte.

Bernd Glodek, Hamburg

Es fehlt der gute Wille

Trotz aller Verharmlosungsversuche wird immer klarer: Der Flughafen möchte aus Profitgründen den Flugverkehr weiter ausbauen. Für die leidgeprüfte Bevölkerung bedeutet das noch mehr Fluglärm und gesundheitsschädliche Feinstäube und Abgase. Er greift heute schon immer negativer in unsere Lebensqualität ein. Überall werden Gegenmaßnahmen gegen Lärm und Staub eingeleitet. Flugverkehr? Fehlanzeige. Es fehlt ja der gute Wille. Nicht einmal das Nachtflugverbot wird ernsthaft eingehalten. Gerechtigkeit für alle? Für den Flugverkehr wenig glaubwürdig. Herr Scholz, fangen Sie doch mal vor der eigenen Haustür an.

Dieter Hillebrand,
per E-Mail

Unwürdige Heimlichtuerei

Wachstum um jeden Preis, aber gegen die Gesundheit der Bevölkerung ist das Ziel dieses mitten in der Stadt liegenden Flughafens und seiner Befürworter. Für diesen Skandal ist besonders die Fluglärm-Schutzkommission verantwortlich, also eine Instanz, die für den Schutz der Hamburger zuständig ist. Und die Wirtschaftsbehörde steht noch mit ihrer Genehmigung von 2013 (!) dahinter! Deren Behauptung „Es geht nicht um mehr Flüge oder mehr Lärm“ gehört aber zu den ständigen Lügen – besser: Schutzbehauptungen – dieser Abteilung. Wieso war es möglich, dass ein solcher Genehmigungsvorgang nicht schon vor Jahren mit den Betroffenen erörtert wurde? Aber diese unwürdigen Heimlichtuereien sind leider an der Tagesordnung.

Karin Wagner, per E-Mail

Höfliche Migranten

23. Mai: Kommentar Die neuen Hamburger und Leserbrief Parallelgesellschaften nehmen zu vom 24./25. Mai

Ich kann die Meinung dieses Lesers nicht nachvollziehen. Ich weiß nicht, wo dem Leser diese Dreistigkeit, das rüpelhafte und dreiste Verhalten der Migranten begegnen: Ich bin sehr viel unterwegs in Hamburg, fahre häufig mit Bus und Bahn und kann ausschließlich von sehr höflichen freundlichen Migranten berichten. Natürlich müssen auch wir dazu beitragen, dass sich die Menschen hier wohlfühlen, die ihre Heimat und einige auch ihre Angehörigen nicht freiwillig verlassen haben. Gehen wir auf die in Hamburg lebenden Migranten zu und vergessen wir unsere Vorurteile.

Christa Jacob, Hamburg

Schlimme Klischees

Ich bin entsetzt, dass Sie diesen Brief abgedruckt haben. Er arbeitet mit schlimmen Klischees und Verunglimpfungen, wie wir sie vom rechten, braunen Rand der Gesellschaft, der AfD und den „Identitären“ kennen. Diesen Brief überhaupt abzudrucken sollte unter Ihrer Würde sein, er steht unter Ihrem Anspruch, wie ich ihn bisher verstanden habe. Ihn kommentiert oder beispielhaft abzudrucken wäre ein Weg gewesen.

Reinhard Hollunder, per E-Mail