Weckruf für die EU

29. Mai: Das di­plo­ma­ti­sche Fiasko von Taormina. USA verhindern weitreichende Kompromisse

Europa hätte schon vor Jahren mehr Eigenständigkeit zeigen müssen. Endlich hat auch Frau Merkel kapiert, dass es ein Europa ohne die USA geben muss. Vielleicht hat die EU den Weckruf gehört und besinnt sich auf die eigenen Stärken. Noch sind die EU-Staaten uneins. Wie soll der gemeinsame Nenner gefunden werden? Ich befürchte, dass zukünftig die EU keine produktiven Ergebnisse liefert.

Peter Groth, Ellerau

Hotelrechnung übernehmen

27./28. Mai: ,Dank für G20‘ – Hamburg öffnet alle Museen einen Tag kostenlos

Ich nehme den Dank der Regierung auch gern in Form der Übernahme meiner Hotelrechnung entgegen, die ich dank dieser Schnapsidee „G20 in einer Großstadt“ für meine Familie und mich haben werde. „Ich bin dann mal weg“ ist die Devise für die zwei Tage. Ist „Beeinträchtigung“ die neue Formulierung für „Terrorgefahr“? Aber nun gut: Frau Merkel, die dank ihres Willkommensrufes und des Ignorierens diverser Gesetze die Verantwortliche ist für die Angst, mit der wir Deutschen nun leben müssen, hat dieses Problem in ihrer gepanzerten Limousine wohl nicht.

Christine Hinz, per E-Mail

Hochzeitsberater nicht nötig

27./28. Mai: 20.000 Euro ohne Kleid – so teuer ist Heiraten

Der Artikel kann so nicht stehen bleiben, schreckt er doch eher ab zu heiraten, als dass er denen hilft, die gerne heiraten möchten. Der professionelle Hochzeitsberater treibt doch die Preise nur unnötig in die Höhe. Besser ist es, sich bei Bekannten und Eltern/Schwiegereltern Ratschläge einzuholen. Dann wird sicherlich auch nicht zu einem professionellen Fotografen geraten. Die Hochzeitsfotos leben doch von der damit verbundenen Erinnerung und nicht von der fotografisch lupenreinen Qualität. Auch was die Location angeht, gibt es viele günstige Möglichkeiten, vom Garten der Eltern/Schwiegereltern bis zum Kleingartenverein.

Jürgen Jeschke, Norderstedt

Schizophrene Gesellschaft

Wie schizophren ist unsere Gesellschaft eigentlich? Da zwängen sich junge Frauen, denen seit dem Krippenalter eingebläut wurde, dass zwischen Männern und Frauen überhaupt kein Unterschied besteht, in eng geschnürte Hochzeitsroben wie zu großbürgertümlichen Zeiten. Rituale, die an die Kaiserzeit erinnern, werden zelebriert, aber im Internet kann man Kleider für schwangere Brautjungfern erstehen. Wenn dann das Event in der angesagten Location überstanden ist und die 3000 Fotos sortiert sind, kehrt der Ehealltag ein, und schon nach wenigen Jahren hat man genug voneinander. Schlimm, wenn dann auch noch Kinder da sind, die natürlich schnellstmöglich in die Krippe kommen, weil die Eltern ja die 20.000 Euro für die Traumhochzeit abstottern müssen.

Dörte Lauerbach, Hamburg

Tempo 30 ist eine Illusion

26. Mai: Tempo 30 auf vielen Haupt­stra­ßen – Anwohner setzen Senat unter Druck

Leider muss man den Anhängern dieser Forderung die Illusion rauben, dass nach Einführung von mehr Tempo-30-Zonen alles ruhiger und sauberer wird. Ich schaue aus meinem Arbeitszimmer seit drei Jahrzehnten auf unsere Straße „Tempo-30-Zone-Wohngebiet“ in Othmarschen und kann nur sagen, es wird hemmungslos Gas gegeben. Geschwindigkeiten von 35 bis 65 km/h sind die Regel, nur Fahrschulwagen halten die Regeln ein, allerdings nur dann, wenn gerade ein Fahrschüler am Steuer sitzt.

Henning und Lilo Schröder, per E-Mail

Hohe Kosten für Honorare

20. Mai: Wer ent­schei­det, wie in Hamburg gebaut wird?

Wir waren Teil einer Baugemeinschaft, die im Rahmen einer Ausschreibung den Zuschlag für ein der Stadt gehörendes Grundstück bekommen hat. Wohnungen und Stadthäuser sollten errichtet werden. Dabei mussten drei unterschiedliche Frontfassaden realisiert werden, damit es nicht langweilig aussieht. Das ist o.k. Nicht o.k. war, dass die Ausschreibung zwingend vorsah, dass dafür mit drei unterschiedlichen und voneinander unabhängigen Architekten zusammengearbeitet werden musste. Darauf bestand Herr (Oberbaudirektor) Walter. In der Konsequenz führte das zu unnötig hohen Kosten für Honorare und einem unglaublich hohen, ebenfalls von der Baugemeinschaft zu bezahlenden Koordinierungsaufwand.

Heinz N. Fischer, per E-Mail

Unbekannte Privilegien

18. Mai: Wie die Feuerwehr mehr Personal finden will

Der insgesamt lesenswerte Artikel führt zwar auf, dass ein Brandmeister nach der Ausbildung für den mittleren Dienst 2450 Euro im Monat verdient. Nicht erwähnt wird, dass die Besoldung im gehobenen oder höheren Dienst wesentlich höher liegt. Der Autor verschweigt auch, dass die Beamtenbesoldung generell mit steigendem Dienstalter nicht unerheblich steigt und dass Feuerwehr-Beamten weitgehend eine „freie Heilfürsorge“ gewährt wird. Die Krankenkassenbeiträge sind entsprechend gering. Außerdem entfallen für den Beamten die Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung. Das führt zu wesentlich höheren Netto-Gehältern als in der privaten Wirtschaft. Last but not least: Schon nach fünf Jahren erwerben Beamte die Berechtigung zu Pensionen, die brutto nicht selten doppelt so hoch sind wie die Renten, die von früheren Angestellten oder Arbeitern in privaten Unternehmen bezogen werden. Diese Privilegien sind in der breiten Öffentlichkeit meist wenig oder gar nicht bekannt; sie erhöhen aber die Attraktivität des Feuerwehrmann-Berufes, der für die Gesellschaft von immenser Bedeutung ist.

Dr. Manfred Schwarz, per E-Mail