Eine neue Statistik vergleicht das Gesamt- und Durchschnittseinkommen in allen Hamburger Stadtteilen. Die Unterschiede sind gewaltig. Die HafenCity gehört nicht zu den reichsten Vierteln.

Hamburg. Die Durchschnittseinkommen in den Hamburger Stadtteilen weisen krasse Unterschiede auf. So betrug das Bruttoeinkommen im Jahr 2010 auf der Veddel 14.633 Euro und in Rothenburgsort 18.976 Euro. Spitzenreiter war dagegen Nienstedten mit einem Durchschnittseinkommen von 138.941 Euro, wie das Statistikamt Nord am Freitag mitteilte. Damit sind die Durchschnittseinkommen in reichen Hamburger Stadtteilen bis zu zehn Mal so hoch wie in armen Vierteln.

Ärmster Stadtteil war laut Statistik der Kleiner Grasbrook mit Steinwerder im ehemaligen Freihafen mit 11.633 Euro brutto. Dort lebten allerdings nur 621 Menschen. Auch in den Stadtteilen Harburg (19.246 Euro) und Dulsberg (19.453 Euro) wird nur wenig verdient. In Othmarschen dagegen betrug das Bruttoeinkommen 104.692 Euro, in Blankenese 101.406 Euro und Harvestehude 88.273 Euro.

Der durchschnittliche Hamburger hatte 2010 ein Jahreseinkommen von 35.567 Euro. 68 Prozent der Hamburger lagen unter diesem Durchschnitt. 724 Hamburger verdienten mehr als eine Million Euro. Insgesamt zahlten 915.670 Hamburger Lohn- oder Einkommensteuer. Die Einkommen aller Hamburger summierten sich auf 31,5 Milliarden Euro brutto, wovon 6,39 Milliarden Euro (20,3 Prozent) als Lohn- und Einkommensteuer abgeführt wurden. Zusammen veranlagte Ehepaare werden dabei als ein Steuerpflichtiger gezählt.

Der Stadtteil mit dem höchsten Gesamteinkommen war Winterhude mit 1,43 Milliarden Euro. Es folgen Rahlstedt mit 1,30 Milliarden und Eimsbüttel mit 1,13 Milliarden Euro. Hier kommt neben der Einkommenshöhe auch die Einwohnerzahl zum Tragen.

Die Steuerstatistik wird nur alle drei Jahre durchgeführt. Im Vergleich zu 2007 nahm die Zahl der Steuerpflichtigen um 2,9 Prozent und das Gesamteinkommen um 1,9 Prozent zu. Das Pro-Kopf-Einkommen sank dagegen um 320 Euro (0,9 Prozent). Die Zahl der Einkommensmillionäre ging um 135 zurück. Ursachen sind nach Einschätzung des Statistikamtes die Finanz- und Wirtschaftskrise sowie die Einführung der Abgeltungssteuer.

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